Powerpoint Präsentation mit Animationen: Nutzen & Grenzen

Warum sind gerade einige Lehrkräfte kein Fan von Powerpoint als Präsentationstechnik? Zum einen bedeuten Powerpoint Präsentationen zu oft den „Tod durch Aufzählungspunkte“, und zum anderen fliegt, dreht und wirbelt noch sehr viel bei Präsentationen.

Animationen wie das Reinhüpfen von Text-Bausteinen bringen aber ein gutes Referat in der Schule ebenso wenig voran wie ein Vortrag an der Uni. Solche Animationen sind reine Spielerei. Einige Lehrkräfte sind deshalb, speziell an der Schule, noch immer misstrauisch, sofern die Referierenden Powerpoint wählen.

Nach diesem Artikel weißt Du die folgenden Punkte:
  • Powerpoint ist kein Spielzeug.
  • Du stehst im Mittelpunkt, nicht die Präsentation
  • Nicht alle Animationen sind Mist: Nutze wenige Animationen weise!
  • Nur eine oder zwei Animationsarten sind in einer Präsentation (i.d.R.) nötig: „erscheinen“ oder „verblassen“ und/oder „rollen“

Powerpoint Animationen: Nicht übertreiben

Eine erste wichtige Erkenntnis für Dich ist fast schon zu einfach:

Du und Dein Wissen zählen bei dem Vortrag.

Du hast das Wissen, das Du nun mit Deinem Publikum teilst und darbietest. Du benutzt Deine Präsentation lediglich, um Dein Wissen interessanter darzubieten. Ganz grundlegend ergänzt Deine Präsentation Dich und nicht umgekehrt.

Für Dich und Deine Note ist es viel wichtiger, dass Du Dir viel Wissen aneignest, Deinen Vortrag logisch gliederst und Dein Publikum intelligent unterhältst, statt die Präsentation verrückten Animationen auszuschmücken.

Daher bin ich dafür, nur in einem klar definierten Rahmen Animationen einzusetzen.

Hier spreche ich auch aus Erfahrung. Ich bin ein gebranntes Kind, was Animationen bei Powerpoint angeht. Zu Schulzeiten habe ich Powerpoint noch all zu oft als Spielzeug benutzt. Reinhüpfen, Drehen und Klimpern war gang und gäbe bei meinen Präsentationen in Klasse 6 bis 9. Erst ab Klasse 10 hat ein Umdenken bei mir eingesetzt. Meine Präsentationen wurden langsam (auch) „erwachsen“.

Spare Dir die Animationen für die passenden Stellen in Powerpoint und übertreibe es vor allem bei der Art der Animationen nicht.

Niemand kann und wird Dich ernst nehmen, wenn Dein Text sich dreimal dreht oder Buchstabe für Buchstabe herunterfällt. Spätestens an der Uni schüttelt man dann nur noch den Kopf.

Animationen lenken darüber hinaus schlicht von den Inhalten Deiner Präsentation ab. Je extravaganter die Animationen sind, desto mehr achten Deine Zuhörer auf diese, anstatt auf den Inhalt.

Doch die Inhalte stehen immer an erster Stelle.

Powerpoint Animationen einfügen: Nutzen erkennen

Bei all dem Zetern über Animationen möchte ich nicht missverstanden werden. Animationen können sehr sinnvoll eingesetzt werden und gerade dadurch die Stärken von Powerpoint zeigen. Es geht wie so häufig um das richtige Maß und die Gewichtung im ganzen Prozess.

Um zu sehen, wann Animationen bei Powerpoint sinnvoll sein können, denke an den Tafelanschrieb aus der Schule oder der Uni. Was war beim Tafelanschrieb das größte Plus?

Das Tafelbild entsteht im Laufe der Stunde. Das Bild setzt sich langsam zusammen und wird Schritt für Schritt aufgebaut.

Genau dieses Schritt für Schritt-Aufbauen kannst Du bei Powerpoint gerade durch Animationen auch hinbekommen! Das ist der Nutzen von Powerpoint Animationen.

Powerpoint Animationen kannst Du nutzen, um überhaupt Deine Folien nach und nach aufzubauen. Erst auf Deinen Klick hin kannst Du so den nächsten Baustein einer Infografik, den nächsten (der wenigen!) Aufzählungspunkte oder das nächste Bild erscheinen lassen.

Ich verwende für das einfache nacheinander Einblenden die simple Animation „erscheinen“ oder „verblassen“. Eine der beiden Arten reicht mir hier vollkommen aus.

Einen weiteren Nutzen können Animationen in Powerpoint haben, wenn beim schrittweise Aufbau der Folie eine Richtung bedeutend ist. Was meine ich damit?

Animationen einsetzen: zwei Beispiele

Zum Beispiel kannst Du Animationen zur Unterstützung nutzen, um…

ein Pfeildiagramm aufzubauen. Lasse dabei die Pfeile gerade in Pfeilrichtung hin animiert erscheinen, z. B. mit der Animation „rollen“ bzw. „wischen“ und der dann angegebenen Richtung (Tutorial siehe unten).

Oder Du kannst Animationen in Powerpoint nutzen, um eine Infografik von oben nach unten oder unten nach oben aufzubauen, z.B. eine Pyramiden-Struktur, ein Baum-Diagramm oder ein Organigram . Lasse hier die einzelnen Schichten bzw. Ebenen ebenfalls mit der Animation „rollen“ in der Lese- und Vortragsrichtung erscheinen.

 

Powerpoint Animationen erstellen: Mini Tutorial

Wichtig: Die letzte Anwendung und diese Anleitung ist nur dann zu lesen und umzusetzen, wenn Du genug Zeit hast und der Aufbau sowie der Inhalt Deiner Präsentation schon steht. Die Animationen sind die Kür und nicht notwendig.

Wie füge ich Animationen in Powerpoint hinzu?

Klicke dazu bei „Animationen“ diejenigen Objekte an, für die die Animation gelten soll und wähle „rollen“ aus. Wähle dann bei „Animationen“ > „Effektoptionen“ > „Eigenschaften“ die gewünschte Richtung aus.

Stelle bei „Anzeigedauer“ ein „Start: Bei Klick“, damit Du kontrollierst, wann das nächste Objekt kommen soll. Bei der „Dauer“ würde ich auf 1 Sekunde stellen, ist aber nur persönlicher Geschmack.

Falls Du Deine Infografik mit einer Smart Art erstellt hast, so solltest Du diese in „Formen konvertieren“, also in einfache Symbole wie Pfeile oder Kästen. Klicke dazu nach der Erstellung der Smart Art Grafik auf „Smart Art-Design“ und dort ganz rechts auf „Konvertieren“ und wähle im Drop Down auf „In Form konvertieren“. Markiere dann das konvertierte Objekt und wähle dann unter „Start“ > „Anordnen“ noch „Gruppierung aufheben“ aus. Nun solltest Du jedes einzelne Kästchen bzw. Objekt Deiner Grafik einzeln anwählen und mit einer Animation versehen können.

Quellen/Weiterlesen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.