5 Tipps, um besser zu googeln

Fast 95% Marktanteil hat Google unter den Suchmaschinen in Deutschland im Jahr 2016. Mit großer Wahrscheinlichkeit nutzt auch Du für Deine Recherche Google als erste Anlaufstelle.

Ich tue es auf jeden Fall und bin sehr zufrieden mit dem, was ich alles finde. Auch wenn mich einige Puristen dafür kritisieren werden, so ist doch Google wirklich meine erste Anlaufstelle für meine Recherche bei allen Arten des wissenschaftlichen Arbeitens. Nein, ich gehe nicht zuerst in die Bib und wälze Bücher, sondern recherchiere dem 21. Jahrhundert angemessen und auch sehr erfolgreich.

Denn ich nutze fünf äußerst nützliche Tricks, um meine Suchergebnisse zu verbessern bzw. die Suche sowohl effektiver als auch effizienter zu gestalten. Diese fünf Tricks stelle ich Dir nun vor, damit auch Du schneller ans Ziel kommst und nicht einfach nur Wikipedia als Quelle benutzt (weil Dir alles andere zu lange dauert).

Die Tipps in Kurzübersicht sind:

Nutze Anführungszeichen

Einer der elementarsten Kniffe, um sofort passendere Suchergebnisse zu bekommen, ist die Nutzung von Anführungszeichen.

Ein Wort, das Du auf jeden Fall in Deinen Ergebnissen haben möchtest und zwar genau so geschrieben, setzt Du in Anführungszeichen.

„Beispielbegriff“

Wichtig: Das geht auch bei Wortfolgen! Das heißt, wenn Du nach einem bestimmten Satz oder nach einer festen Wortkombination suchst, setzt Du eben diese in Anführungszeichen.

Beispiele für eine solche Wortfolge:

  • „weißer Schimmel“ Stilmittel (dabei ist dann weißer Schimmel der feste Ausdruck)
  • „Ich bin ein Berliner“
  • „Bettino Craxi“ „tangentopoli“
  • „officia oratoris“ „inventio“ „disposito“ (alle 3 Begriffe müssen vorkommen)

Schließe Worte aus

Das Gegenstück zu den Anführungszeichen ist das Minus-Zeichen. Mit einem Minus direkt vor einem Wort schließt Du dieses Wort von der Suche aus.

Das ist besonders nützlich, wenn Dein Suchbegriff in mehreren Kontexten gebraucht wird, Du aber nach einem Kontext sicher nicht suchst. Als Beispiel sehr gut geeignet ist meine Recherche zum Thema Infotainment. Während der Suche wurde mir klar, dass der Begriff sehr häufig im Zusammenhang mit Autos verwendet wird, um hier das Multimediasystem aus Navi, Radio usw. zu bezeichnen. Doch ich wollte nix über Autos wissen, sodass meine Suchanfrage so aussah:

infotainment -auto

Andere Beispiele:

  • „Mario Gomez“ vfb -bayern -münchen
  • Ritter Sport Veranstaltung -schokolade

Suche nach PDF Dateien

Eine richtig coole Sache ist die Möglichkeit, sofort nach PDF Dokumenten zu suchen, ohne sich durch viele Text-Webseiten kämpfen zu müssen oder den Text mühsam selbst in Word zusammen zu kopieren. Diese gefundenen PDFs nämlich kannst Du abspeichern und oft direkt als Quelle verwenden. Natürlich kannst Du die PDF auch ausdrucken, und das vor allem mit einer sehr Drucker-freundlichen Formatierung.

Der google Befehl dafür lautet:

Beispielbegriff filetype:pdf

Kombinierst Du diese Methode noch mit den Anführungszeichen, z.B. um Dokumente eines bestimmen Autors zu finden, so hast Du ruck zuck genau solche Dokumente, die Du in Deine Materialsammlung aufnehmen kannst. Das funktioniert beispielsweise auch mit den Begriffen wie „Beispiel“, „Aufsatz“ oder „Musteraufsatz“ und filetype:pdf…

Richtig gute Suchergebnisse sind hier auch Skripte oder Mitschriften oder Vorlesungsunterlagen von Unis oder Hochschulen. Hier ist auf (hoffentlich) tollem Niveau oft vieles an wichtigen Kernbotschaften zu Deinem Thema zusammengefasst. Gucke also bei den Suchergebnissen auch immer auf die URL, also die Link-Adresse. Auch hier kannst Du solche Suchergebnisse „provozieren“, indem Du nach

Preisbildung Monopol „Skript“ filetype:pdf

suchst.

Den filetype, also das Dateiformat, kannst Du im Übrigen logischerweise auch ändern und etwa nach Powerpoint Dateien suchen über filetype:pptx

Cicero filetype:pptx

Allerdings bin ich persönlich bei solchen Dateiformaten vorsichtig, da diese veränderbar sind und ich der Quelle nicht vollständig traue, sofern diese für mich unbekannt ist. Aber hier kann es sein, dass ich einfach nur paranoid bin…

Für PDFs nutze ich diese Funktion des filetype auf jeden Fall sehr häufig und gerne!

Suche mit Google scholar

Gerade für Studenten wie mich ist google scholar zu einer Goldgrube geworden. Praktisch alle meine wissenschaftlichen Quellen wie Paper oder Journal Aricle suche ich über scholar und finde sie in der Regel auch.

Zwar kann ich manche nur über das Uni Netzwerk kostenfrei herunterladen, aber genau deshalb hat man ja einen Zugang dort.

Sehr viele Paper gibt es aber bei scholar auch so schon als PDF zum Download, wenn sie etwa auf Webseiten anderer Unis öffentlich zugänglich sind. Allein das ist schon ein mega Feature.

Schneeballprinzip: zitiert von

Aber richtig top finde ich bei scholar die mächtige Funktion „zitiert von“. Über diese Funktion bekommst Du all jene wissenschaftlichen Artikel oder Bücher angezeigt, in denen der ursprünglich gesuchte Text zitiert wurde.

Zum einen benutze ich dies, um überhaupt neue Literatur per Schneeball-Prinzip zu finden, und zum anderen, um insbesondere Übersichtsartikel (also im Grunde Sekundärliteratur) zu diesem Text bzw. zum ganzen Thema zu finden.

Dieses Verfahren hat mir bisher immer exzellente Literaturergebnisse beschert, gerade auch gute Übersichten über relevante Literatur in den Literaturreviews anderer Artikel und diese waren eine tolle Inspiration für einen eigenen Literaturüberblick…

Bilder unter CC Lizenz

Um bezüglich des Urheberrechts auf der sicheren Seite zu sein, empfehle ich, mit Bildern unter der Creative Commons Lizenz zu arbeiten; besonders, wenn Deine Präsentation auf einen Uni-Server hochgeladen wird. Über dieseThematik und auch über Fundstellen werde ich demnächst einen ausführlichen Artikel verfassen.

Mit der Bildersuche kannst Du auch eben solche CC-lizensierten Bilder leichter finden.

Aber Achtung auch an dieser Stelle: Diese Suchmethode entbindet Dich nicht davon, auf der gefundenen Webseite die Lizenzbedingungen zu lesen und zu befolgen. Auch bei CC-lizensierten Bildern gilt, dass Du in der Regel bestimmte Quellenangaben zu machen hast.

Um nun solche Bilder über google zu finden, gibt es eigentlich nur eine Einstellung in der Bildsuche anzupassen:

Gehe dazu auf Suchoptionen und dann wähle unter Nutzungsrechte die Auswahl „Zur Veränderung und Wiederverwendung gekennzeichnet“ oder zumindest „zur Wiederverwendung“.

Bildsuche / Tools / Nutzungsrechte / Zur Veränderung und Wiederverwendung gekennzeichnet

Unter Veränderung fällt meines Wissens nach schon das Zuschneiden, sicher aber das Einfärben oder Ausschneiden bestimmter Elemente.

Du siehst, mit diesen Tricks kannst Du viel aus einer google Suche rausholen.

Probiere es aus!

Quellen/Weiterlesen

Statista: Marktanteil Suchmaschinen

Mehr Tipps zum Googeln gibts bei Christa Goede oder bei jankarres.de oder bei textbroker.de

Bildquelle

Titelbild: abcdef

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